3 Fragen an Boris C. Motzki #nächstepremiere
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN
Marquise de Merteuil hat eine Rechnung mit ihrem ehemaligen Liebhaber Gercourt zu begleichen. Dieser hat sie verlassen und will nun die junge Klosterschülerin Cécile heiraten. Diese soll verführt werden, um Gercourt zum Gespött zu machen. Diese Aufgabe soll der für seine Verführungskünste berühmte Vicomte des Valmont übernehmen. Als Gegenleistung fordert er eine Liebesnacht mit der Merteuil. Aber Valmont verfolgt noch seinen eigenen Plan: Er will die verheiratete, strenggläubige und hochmoralische Madame de Tourvel verführen…
„Les Liaisons dangereuses” von Choderlos de Laclos in einer Bearbeitung von Christopher Hampton ist ein Machtkampf zwischen zwei intelligenten Verführern, die sich durch perfide Spiele mit den Gefühlen anderer Menschen einen zerstörerischen Machtkampf liefern.
Der Stoff ist durch seine diversen Verfilmungen und Bearbeitungen bekannt geworden (u.a. „Gefährliche Liebschaften” von Stephen Frears, „Valmont” von Milos Forman und „Eiskalte Engel” von Roger Kumble).
Das Schauspielensemble des Landestheaters Eisenach spielt in der Regie von Boris C. Motzki.
Diesem haben wir heute drei Fragen zu seiner Inszenierung von GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN gestellt:
Was erwartet uns bei Deiner Inszenierung?
– Es ist ein Spiel von Liebe und Macht. Wie kaum ein anderer Stoff zeigt LIEBSCHAFTEN wie sehr Liebe und Macht zusammenhängen, wie sehr man durch (vorgebliche) Liebe manipulieren kann. Interessanterweise sind die Hauptfiguren, die Marquise de Merteuil und der Vicomte de Valmont hierbei keine Sympathieträger, sondern Antagonisten, Bösewichte, denen wir trotzdem durch Ihren Charme erliegen. Sie betrachten die Liebe als raubtierhaftes Spiel, als Möglichkeit, Ihre Intrigen zu spannen, und kontrollieren dabei Ihre eigenen Affekte so starkt, dass Sie schließlcih selbst daran zugrunde gehen. –
Was ist das Besondere an der Textfassung, die Ihr verwendet?
– Wir verwenden die Fassung von Christopher Hampton, nach der auch der berühmte Film mit Michelle Pfeiffer, Glenn Close und John Malkovich entstanden ist. Wobei wir noch einen besonderen Kniff haben: Wir erzählen alles aus der Perspektive der Marquise. Es ist somit noch mehr ein Spiel, dass Sie inszeniert hat, dass Ihr Kopf geboren hat. Die Entscheidungsmöglichkeit, die sich sich und uns zu Beginn stellt, heißt: Siege oder Stirb. Wer siegt? Wer stirbt? Und vor allem, gibt es überhaupt Sieger und Gewinner – oder eher nur Übriggebliebene…Diesen Fragen werden wir nachgehen.
Als letzte Frage: Gibt es ästhetische Besonderheiten? – Oh ja, Anke Niehammer hat einen gleichzeitig zeitlosen und gleichzeitig dem Rokoko verpfilchteten Raum geschaffen mit Prunk und Protz. Alles ist golden. Kronleuchter und Spiegel spielen eine große Rolle, Illuminierung und Beobachtung des Selbst stehen im Vordergrund. Also: VENEZ VENEZ!!! –
Karten für die Premiere am 4.2.2017 gibts hier.